Andrea Titscherlein

Was mit Aquarellstiften begann, hat sich über die Jahre zur professionellen Malerei entwickelt. Das Studium unterschiedlicher Maltechniken, wie die Acryl- oder Ölmalerei bei der Erarbeitung klassischer Themen wie Landschaft, Portrait, Akt und Stillleben, führten mich zu dem eher experimentellen Umgang mit Material und Farben. Heute folge ich dem Ansatz der intuitiven Prozessmalerei. Um den Bildern Struktur, Ausdruck, Tiefe und Bedeutung zu geben, kombiniere ich Materialien wie Marmormehl, Sumpfkalk, Haftputzgips, Kaffee, Eisenpulver, Wachs, mit Beizen, Pigmenten, Moorlauge, Acrylfarbe, Tusche, Ölfarben, Kreiden, Kohle. Es wird aufgetragen, abgetragen, verändert, weiter- und neugestaltet. In diesem Dialog schwinge ich mit dem, was sich herauskristallisiert mit und lasse mich darauf ein (man könnte auch sagen, ich befinde mich im ständigen Dialog mit dem bis dahin Entstandenen). So verschieden die Techniken und Materialien sind, so unterschiedlich sind meine Bilder. Dabei bewege ich mich im Spannungsfeld zwischen der abstrahierenden und der abstrakten Kunst. Meine Inspirationen entspringen der gesamten Vielfalt des Lebens - der Natur mit all ihren Facetten und den Stimmungen der Menschen. All dies kann zu einem Thema und einer Idee führen. Steine, Blütenblattformen, Wasser, Gefühle, Gedanken - alles wird in meiner Vorstellung groß, bedeutend, neu konturiert, verändert, umgeordnet, neu entdeckt. Dieser Prozess verläuft manchmal geplant, oft aber auch spontan, gelenkt durch das Empfinden vom Eindruck und dem Wunsch nach Ausdruck. Dabei geht es mir nicht um das Abbilden einer Wirklichkeit, eher um die Interpretation meiner Wahrnehmung. Dieser Dialog mit dem Bild endet erst dann, wenn bei mir innere Ruhe einkehrt.